“Every woman who heals herself, helps heal all the women who came before her, and all those that come after her.”
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Christiane Northrup

Hätte mir vor 5 Jahren jemand gesagt, dass ich heute in einer glücklichen Partnerschaft lebe, mein erstes Kind erwarte, auf Sri Lanka wohne, kerngesund bin und dabei bin mir mein absolutes Traumleben aufzubauen, hätte ich ganz bestimmt geantwortet: Hier kann definitiv nicht von mir die Rede sein.
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Nicht nur, dass meine Beziehung zu meinem Partner toxisch und voller Konflikte war, nein, ich hatte ich gar keinen Kinderwunsch, wollte für immer unabhängig und flexibel bleiben, hatte depressive Verstimmungen und war ständig krank und meine automatischen Muster waren geprägt von Gereiztheit, Aggressivität, Ungeduld, Genervt sein, Schwere. Es war jeden Tag ein schlichtweg Funktionieren.
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Ich glaubte nicht daran, dass ein anderes Leben möglich war. Ich glaubte nicht an große Veränderungen oder gar Wunder in meinem Leben. Das Leben bis zum Tod war größtenteils vorgegeben, und auch wenn nicht alles negativ an meinem Leben war, so war es doch eher ein Kampf als ein Leben in Fülle.
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​Und bis 2020 funktionierte ich irgendwie in dem System. Ich machte mein Abi, ging zur Uni und machte innerhalb von vier Jahren gleich zwei Abschlüsse und hoffte auf eine Kariere mit ganz viel Geld. Ich verbrachte einige Jahre im Ausland und konnte dort ein erstes Gespür dafür kriegen, dass die Version von mir, die ich über 20 Jahre in Deutschland kannte, gar nicht festgeschrieben war und ich ja im Ausland jemand anderes sein konnte. Jedes Mal, wenn ich ins Ausland ging, konnte ich mich ein Stück weit neu erleben und definieren. Aber all die Zusammenhänge verstand ich damals nicht. Ich glaubte einfach, dass es mir im Ausland besser ging.
Während Corona musste ich unerwartet aus dem Ausland von heute auf Morgen zurück nach Deutschland und mir plötzlich dort wieder ein Leben aufbauen. Und ich konnte nicht. Ich fiel in eine Identitätskrise, die in eine Depression überging. Monatelang sah ich kein Ausweg aus den Gefühlen und negativen Gedanken, aus der Schwere. Ich war so erschöpft vom Leben, dass ich zu Zeiten nicht einmal mehr existieren wollte.
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Doch in dem Jahr, als ich am tiefsten fiel, erhielt ich auch das größte Geschenk: ein Bewusstsein für mich, meinen Körper und das Leben selbst.
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Über eine Verhaltenstherapie lernte ich immer mehr und mehr mich mit mir selbst auseinanderzusetzen – mit meiner Vergangenheit, meinen Gefühlen, meinen Gedanken und Mustern. Während die Therpie anfangs hilfreich war, so fühlte ich mich doch noch sehr abhängig und eine Stunde pro Woche reichte auch nicht aus. Aber es gab mir den Anfang, um zumindest weiterzumachen. Mein Weg führte mich immer tiefer in die Persönlichkeitsentwicklung, Bewusstseinserweiterung und zur Spiritualität.
Ich fing an mich zum ersten Mal wahrhaftig wahrzunehmen und mir die Liebe zu geben, nach der ich mich in allen anderen und allen Dingen im Außen so sehnlichst gesehnt hatte.
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Und während ich jetzt jahrelang viel und tief in der „spirituellen Welt“ unterwegs war und mich da auch oft genug verloren habe, habe ich erkannt: Glücklich bin ich nur, wenn Geist, Seele und Körper hier auf der Erde vereint sind. Und das versuche ich seitdem zu leben und herauszufinden, was es bedeutet. Und mich nicht mehr davor scheue, Veränderungen anzugehen, denn heute weiß ich, dass mir und uns allen ein Leben in Fülle zusteht und dass dieses kurze Leben nichts anderes möchte, als wahrhaftig gelebt zu werden.


Im Moment sieht es so aus, dass ich auf Sri Lanka mit meinem wundervollen Partner und der kleinen Seele in mir lebe und ich zu keinem Zeitpunkt glücklicher in meinem Leben war als jetzt.
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Ich habe über 25 Jahre ein Leben in Schwere, Krankheit, negativen Mustern und im Mangel gelebt und dachte es wäre normal. Heute weiß ich, dass Glücklichsein eine innere Einstellung ist, die jeder in sich trägt und dass dieses Leben in Leichtigkeit und Liebe gelebt werden kann. Ein selbstbestimmtes, freies Leben steht uns allen zu.
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Ich wünsche mir von Herzen, dass alle Frauen (und Paare) erfahren, wie leicht, selbstbestimmt, ermächtigend und magisch eine Schwangerschaft und das Leben selbst sein kann. Dass mehr Frauen eine Verbindung zu ihrer unglaublichen Intelligenz und Weisheit im Körper herstellen und dadurch wieder Vertrauen in sich und das Leben finden. Wir Frauen sind Lebensbringerinnen. Wir sind die Quelle allen neuen menschlichen Lebens auf dieser Erde. Wir erschaffen neues Leben. Das größte Wunder. Wir verdienen eine göttliche Schwangerschaft und Geburt.
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Danke, dass du hier bist.
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In tiefer Verbundenheit zu dir,
Sabina
"I am my own muse.
I am the subject I know best.
The subject I want to know better."
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Frida Kahlo