Gedankenfetzen über die Verantwortung als Eltern ein Vorbild zu sein
- Michael Lee
- 10. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.

Nach so vielen Jahren der Konditionierung darüber, worum es im Leben geht, was das Leben ist und vor allem darüber, wie ich zu fühlen und zu denken habe, ist es das größte Geschenk, erfahren zu haben, dass nichts davon meine Wahrheit und Realität bleiben muss.
Heute weiß ich, dass das Leben nicht anstrengend ist. Herausfordernd ja, aber kein Kampf. Krankheiten sind nicht normal. Aggressiv auf andere Menschen zu reagieren ist nicht unsere Natur. Systeme wie Schule, Uni und harte Arbeit sind einfach erschaffene Konstrukte der Gesellschaft, in denen wir nicht leben müssen. Es gibt unendlich viele Wege dieses Leben zu leben. Die Zukunft ist nicht einfach vorgegeben. Unsere gesamte Realität können wir in jedem Moment verändern. Während ich schwanger bin und im wahrsten Sinne des Wortes Leben erschaffe, werde ich wieder daran erinnert, wie schöpferisch wir eigentlich sind. Genauso wie wir Frauen die natürliche Fähigkeit besitzen, neues Leben im eigenen Körper zu kreieren, besitzen alle Menschen die Fähigkeit, sich ihr Traumleben zu erschaffen. Aber es hat jahrelange Bewusstseinsarbeit gebraucht, um an den Punkt zu kommen, all das zu erkennen. Und während ich jetzt schwanger bin, spüre ich mehr und mehr, welches Geschenk, aber auch welche Verantwortung darin liegt, ein tägliches Vorbild für einen kleinen Menschen sein zu dürfen.
Während ich das kleine Wesen in meinem Bauch trage, spüre ich, dass niemand auf die Erde kommt und sich einfach aussucht, dieses Leben als Kampf gegen sich selbst zu leben. Der kleine Mensch kommt als freie Seele auf die Erde, fähig alles zu sein, was es möchte. Und mit der Zeit haben wir Menschen, die schon länger hier leben aufgrund all der Prägungen, die in erster Linie von den Eltern, dann weiteren Bezugspersonen und dann den Systemen der Gesellschaft kommen, einfach vergessen. Wir haben die Wahrheit darüber, wer wir sind, vergessen. Die Wahrheit darüber, dass kein Mensch es verdient hat, zu leiden oder zu kämpfen. Egal in welchem Alter.
Der kleine Mensch in mir kann alles in diesem Leben sein und es liegt in unserer Verantwortung als Eltern, dass das Wesen es nie vergisst. Es liegt in unserer Verantwortung den kleinen Menschen mitzugeben, dass sie einfach zu allem fähig sind, dass sie in jedem Moment glücklich sein dürfen, dass sie für immer spielen dürfen, dass sie für immer alles fühlen dürfen, dass sie nie aufhören müssen ihren Körper zu bewegen, zu lachen, zu springen, dass sie in Einklang mit der Natur leben können und vor allem der Natur ihres Körpers, dass wir eine Gemeinschaft sind und dass es ein absolutes Wunder ist, hier auf dieser Erde zu sein. Es ist unsere Aufgabe sie daran zu erinnern, dass sie wertvoll sind, für immer und in jedem Moment. Dass ihr Wert von nichts abhängig ist. Dass sie nichts als bedingungslose Liebe verdienen.
Genau diese kleinen Menschen werden die Zukunft unserer Erde verändern.
Und wie ich das spüre, geht das nicht, wenn wir ihnen lediglich sagen, dass sie aufrichtig sein sollen, dass sie frei sind, dass sie geliebt werden. Nein, unsere Verantwortung ist noch größer. Kein Mensch, noch so klein, glaubt uns das, wenn wir es nicht selbst vorleben. Ich glaube fest daran, dass unser Kind jetzt schon im Bauch von uns lernt, jetzt, wo sich die Zellen und das Gehirn bilden, als auch das Nervensystem. Und dann geht es nur weiter, wenn es das Licht der Welt erblickt. Es ist unsere Verantwortung, das was wir für unsere Kinder wünschen, und ihnen mitgeben wollen, auch tatsächlich vorzuleben. So gut es geht. Wenn wir nicht das leben, was wir uns für unsere Kinder wünschen, dann kommen unsere Worte wie Anforderungen und Erwartungen rüber, die einfach nur Leistungsdruck und ein negatives Selbstbild erzeugen. Wenn wir ihnen nicht vorleben, was es heißt gesund, glücklich und ausgeglichen zu sein, wer tut es dann?
Und es geht gar nicht darum, perfekt zu sein. Im Gegenteil. Dass wir Momente haben, in denen wir einfach nur überfordert sind, vor allem aufgrund alter Konditionierungen, die noch tief in den Zellen stecken – das ist menschlich. Aber unsere Kinder lernen von uns, ob wir uns wieder auf den Weg begeben, ob wir wieder für uns einstehen, ob wir uns wieder für die Liebe entscheiden, ob wir uns entschuldigen, ob wir unsere Fehler ehrlich eingestehen, ob wir uns verletzlich zeigen.
Die Fragen, die mich beschäftigen: Welches Vorbild möchte ich für den kleinen Menschen sein, der dieses Leben zum ersten Mal erfährt? Welche Werte möchte ich mitgeben und tue ich mein Bestes, sie selbst zu leben? Welche Ansichten über das Leben verkörpere ich wirklich?
Ich fühle, dass es ein großes Privileg ist, Eltern für einen kleinen Menschen in diesem Leben zu sein. Es ist ein Privileg, mein Bestes zu geben, das gesündeste Vorbild für einen anderen Menschen zu sein – in allen Bereichen. Aber nicht nur unsere Kinder haben es verdienen. Wir selbst haben es in erster Linie verdient. Wir selbst haben es verdient von uns selbst so behandelt zu werden, wie wir uns wünschen, dass unsere Kinder sich in Zukunft selbst behandeln werden.
In Liebe,
Sabina
PS: Die obigen Erkenntnisse sind nach einem Mittagsschlaf durch mich hindurchgeflossen. Die besten Erkenntnisse kommen meistens, wenn ich tiefen entspannt bin.
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